Am letzten Wochenende startete der FTV mit 24 gut gelaunten Frauen zu einer grossartigen Turnfahrt organisiert von Gisela Roth. Um 06:47 hiess es Abfahrt mit Rucksack und Wanderschuhen ab Kesswil. Nach dem feinen Zmorgen im Zug sind wir in Scoul angekommen.
Eine Gruppe machte die gemütliche Wanderung von Motta Naluns – Prui – Ftan – Scuol und die andere Gruppe, die grosse Bergtour Motta Naluns, Fuorcla Champatsch – Val Sinestra. Bei der grossen Bergtour gilt zu erwähnen, dass der FTV ein paar bemerkenswert fitte, ältere Frauen dabei hatte, das Alter der Teilnehmerinnen war von 38-74 Jahre alt! Die Wanderung hatte es in sich, es war anspruchsvoll und jeder Tritt musste achtsam gemacht werden. Zuerst über Blumenwiesen dann über steile bunte Steinwüsten, ähnlich einer Mondlandschaft. Es folgten Skigebietsspuren und dann erreichten wir den Pass Fuorlca Champatsch auf 2‘730m, wo uns die Murmelis bereits ein: „Herzlich Willkommen!“ pfiffen. Die Aussicht entschädigte alles, viele Pässe nach Italien und Österreich galt es zu bestaunen. Ebenso erwartete uns beim steilen Abstieg der erste Schnee.
Wir durchquerten das liebliche Tal Val Laver mit der Mengelbergkapelle und wir überschritten zwei beeindruckende Hängebrücken, bei der es einigen etwas schwindlig wurde. Dann folgte das düsteres Tal: Val Sinestra. Doch plötzlich, mitten aus dem Nichts, stand es da, das ehrfürchtige ehemalige Kurhaus Hotel Val Sinestra. Im Hotel stärkten wir uns, um dann endlich den Geist zu suchen. EinLift führte in den Keller, kaltes Neonlicht erhellte einen kahlen Gang. Es sah aus, wie in einer Klinik. An den Wänden hingen alte Fotos hinter zersplittertem Glas. Die Präsidentin erzählte von der Geschichte des Geistes. Ein Toter, ein Gast aus dem Jenseits. Daneben führen Türen zu den Baderäumen, wo die Schwingungen am stärksten sein sollen. Der Mann soll sich angeblich in einem eleganten Anzug mit Hut, im Stil der 1920er Jahre zeigen. Zu dieser Zeit soll er gestorben sein, erzählten Geisterseher. «Er ist Belgier, arbeitete in der Stoffbranche und kämpfte als Soldat im Ersten Weltkrieg“, so unsere Präsidentin. Jemand löschte kurz das Licht aus, Atempause, dann Gelächter und wieder Licht an. Wir waren nicht traurig, dass wir den Geist nicht gefunden haben. Amüsiert über die grusligspannende Geschichte, gönnten sich einige für die Nerven ein Gute-Nacht-Schnäppschen. Aufgrund der anstrengenden Wanderung, Distanz 15 km, Gesamtaufstieg von 644 m und Gesamtabstieg von 1‘328m, schliefen alle Frauen wie die Murmelis.
Am nächsten Tag machten wir uns erneut zu einer 2 stündigen Wanderung nach Sent auf. Herrliche Wiesen und Schmetterlinge wiesen uns den Weg und am Mittag wurden wir herzlich von 3 Männern bei einer Grillstelle mit Essen und gekühlten Getränken empfangen. Mit dem Postauto fuhren wir von dort zurück nach Scoul und genossen müde aber sehr zufrieden die schöne Heimfahrt nach Kesswil. Das Wetter war sonnig und heiter und die Stimmung fröhlich und ausgelassen, das war ein voller Erfolg!